Drogensucht – Was ist das?

Drogensucht ist der umgangssprachliche Begriff für die psychischen Störungen der stoffgebundenen Abhängigkeiten, welche den Gebrauch illegaler Substanzen beschreibt. Illegale Drogen beschreiben eine Reihe von Substanzklassen, deren Erwerb und Besitz in Deutschland gesetzlich verboten sind (z.B. Cannabis, Heroin, Kokain).

Drogenabhängige werden in der Wahrnehmung als Gruppe häufig nicht differenziert betrachtet, sodass eine starke Stigmatisierung zu beobachten ist. Da Drogenabhängigkeit eine chronische Erkrankung ist, ist auch die Altersspanne dementsprechend breit. Auch das Leistungs- und Funktionsniveau der Betroffenen ist sehr unterschiedlich. Zudem ist ein Konsum mehrerer Substanzen nicht unüblich (polyvalenter Konsum). Hieraus wird deutlich, dass der Begriff Drogenabhängigkeit die Individualität der Konsumenten nicht ausreichend beschreibt.

Neben zahlreichen Unterschieden zwischen Betroffenen (spezifische Wirkung der jeweiligen Droge, Art, Dauer, Menge des Konsums sozioökonomischer Status) gibt es jedoch auch Gemeinsamkeiten:
Die schnell einsetzende, kurzfristig andauernde angenehm erlebte Wirkung der Droge, die von den Konsumenten gesucht wird.Hierbei gibt es zunächst zwei Hauptfunktionen:

  • Zum einen die Erzeugung positiver Gefühlszustände (Stimmungsaufhellung, Freude, Euphorisierung, Entspannung).
  • Zum anderen die Vermeidung unangenehmer Empfindungen (Trauer, Schmerz, Stress, Langeweile und nicht zuletzt Entzugssymptome).

Symptome

Die Symptome unterscheiden sich hinsichtlich der jeweils konsumierten Droge (z.B. aktivierend, beruhigend, etc.). Langfristige Symptome eines regelmäßigen Konsums weisen häufig Gemeinsamkeiten auf:

  • Stimmungsschwankungen
  • plötzlich verändertes Verhalten
  • sozialer Rückzug von der Familie und Freunden 
  • mangelnde Körperpflege 
  • Vernachlässigung von Hobbies
  • rote/glasige Augen, geweitete oder verengte Pupillen
  • Naselaufen/Zwangsgähnen 
  • veränderte Schlafgewohnheiten

Diese Symptome treten je nach Stadium der Abhängigkeit in unterschiedlichen Schweregraden auf. 
Wie auch bei der Alkoholabhängigkeit ist die Entstehung einer Abhängigkeit ein Prozess, der schnell oder schleichend, intensiv oder auch phasenweise stillgelegt ablaufen kann. 

Dies erschwert es den Betroffenen ungemein, bei sich selbst zu erkennen, dass eine Abhängigkeitserkrankung vorliegt. Es gibt einige körperliche Symptome, die darauf hinweisen können, dass der Konsum eine riskante/abhängige Richtung angenommen hat:

  • Konzentrationsstörungen
  • Gewichtsverlust
  • Appetitlosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Panikattacken 
  • Schweißausbrüche/Fieber
  • Reizbarkeit
  • Übelkeit
  • Unruhe/Nervosität

Ursachen

Wie bei der Alkoholabhängigkeit spielt auch bei der Entstehung/Entwicklung einer Drogenabhängigkeit das soziale und familiäre Umfeld eine entscheidende Rolle. Auch hier weisen bspw. Kinder, die in Haushalten und in Freundeskreisen aufwachsen, in denen Drogen konsumiert werden, ein erhöhtes Risiko auf, selbst eine Abhängigkeit zu entwickeln. 

Für viele Jugendliche ist Drogenkonsum ein Teil der Identitätsfindung und der Konsum von illegalen Drogen ein vorübergehender Zustand. Ein Großteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen lässt die Phase hinter sich und stellt den Konsum wieder ein. 

Dass es zu Manifestationen einer Abhängigkeit kommt, dafür spielen weitere Faktoren eine Rolle. Zum einen ist es die Droge und die jeweilige drogenspezifische Wirkung, zum anderen die positiven Erfahrungen, die der Konsument mit der Droge verbindet. Weitere Faktoren sind in der individuellen Person begründet, etwa bestimmte Persönlichkeitseigenschaften oder bestimmte Erbanlagen.

Auch die Wirkungsweise der Droge ist dabei eine wichtige Ursache. Drogen aktivieren das Belohnungssystem im Gehirn, welches beim Konsum Dopamin ausschüttet. Dopamin steigert das Glücksgefühl, sowie das Wohlbefinden im Körper. Je häufiger die Droge konsumiert wird, desto schneller baut der Körper die Substanz wieder ab. Dabei kommt es häufig zu einer Toleranzentwicklung. Hierbei gewöhnt sich der Körper an die Droge und benötigt auf Dauer immer mehr und immer schneller die jeweilige Substanz, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Der Betroffene möchte möglichst häufig diesen angenehmen Zustand erreichen und beginnt daraufhin immer größere Mengen und in zeitlich immer geringeren Abständen zu konsumieren: Mitunter treten auch schon äußerst unangenehme Entzugssymptome auf, die der Konsument zu vermeiden versucht. Das Ziel hierbei ist die Belohnung durch den Rausch oder aber das Verhindern von Entzugssymptomen. Nach dem Abklingen der positiven Wirkung der Droge treten häufig negative Nebenwirkungen auf wie Misstrauen, Panik, Angst oder depressive Verstimmung.

Folgen

Langanhaltender und regelmäßiger Drogenkonsum kann erhebliche Gesundheitsschäden nach sich ziehen. Frühzeitige Todesfälle aufgrund von Überdosen oder aufgrund der körperlichen oder psychischen Folgeerkrankungen können auftreten. 

Alleine der Erwerb und Besitz von illegalen Substanzen ist strafbar. Da der Konsum von bspw. Kokain oder Heroin teuer ist, geraten Betroffene eher mit dem Gesetz in Konflikt. Auch Straffälligkeiten können dementsprechend mit Drogenabhängigkeit einhergehen. Die damit verbundenen sozialen Probleme führen zu weiteren Schwierigkeiten für die Betroffenen.

Therapie

Die Behandlung kann sowohl (teil-) stationär als auch ambulant erfolgen. Welche Therapieform am besten zum Patienten passt, ist individuell vom Patienten, dessen Bedürfnisse, der Ausprägung der Abhängigkeit und der sozialen Situation abhängig. Zudem spielt die konsumierte Substanz eine Rolle, da entsprechend unterschiedliche Entzugssymptome auftreten können, die unter medizinischer Aufsicht behandelt werden müssen.

Für Patienten, bei denen das Verlangen nach Konsum sehr stark ausgeprägt ist, kann auch eine Behandlung in geschütztem Rahmen stattfinden. Dies bedeutet, dass der Patient sich nicht ohne Rücksprache von der Station entfernen kann und somit auch schwerer an Drogen kommt. Bei der Wahl der Therapie ist es wichtig und sinnvoll, die Therapie bestmöglich an den Betroffenen anzupassen. Hierbei ist auch zu beachten, dass der Patient sich in der jeweiligen Einrichtung wohlfühlt.

Bei der stationären Behandlung befindet sich der Patient durchgehend in einer Klinik, in welcher der körperliche Entzug medizinisch überwacht wird. Zur Unterstützung kann der Betroffene Medikamente erhalten, die den körperlichen Entzugserscheinungen entgegenwirken. Zusätzlich erhalten die Betroffenen Psycho-, Ergo- und Sporttherapie und bei Bedarf pharmakotherapeutische Behandlung. Auf die körperliche Entzugsbehandlung folgt die psychische Entwöhnung bei der der Patient beispielsweise lernt, langfristig einen substanzfreien Alltag zu führen. 

Die ambulante bzw. teilstationäre Therapie setzt voraus, dass der Patient in der Lage sein muss, die Abstinenz im Alltag in der therapiefreien Zeit aufrechtzuerhalten. 

Weitere Informationen zu den Behandlungsmöglichkeiten des feuerleinCTS finden Sie hier:

www.zi-mannheim.de
www.pzn-wiesloch.de